G-Wurf Tagebuch Woche 1

Sonntag 22.04.18 der Tag der Geburt

Eigentlich begann die Geburt am Samstag den 21.04.18 um 16:56 Uhr, da setzten die Wehen ein.
Aber da sie am Sonntag erst abgeschlossen war, zählt der Sonntag als der Wurftag.

Aber jetzt der Reihe nach.

In der Nacht auf Donnerstag war Chérie schon sehr unruhig, lies uns kaum schlafen. Für uns war klar, es geht allmählich los.
In der Nacht auf Freitag dann das gleiche Spiel.
Sie hechelte wie wild, wechselte ständig den Liegeplatz, scharrte in den Körbchen.
Typische Anzeichen für die Vorbereitungsphase der Geburt.
Aber an entspannten Schlaf war nicht zu denken.

Am Freitag morgens um 08:00 Uhr hatten wir dann endlich das Zeichen, auf welches wir gewartet hatten, ihre Körpertemperatur war gefallen.
Etwa 24 - 36 Stunden vor Beginn der Wehen sinkt die Körpertemperatur um 1 - 2 °C.

Der Countdown lief!

Aber sie lies uns noch warten.
Am Samstag Nachmittag fing ihre Temperatur dann ganz langsam an zu steigen und um 16:56 Uhr war es soweit, die ersten Wehen.

Dann begann ein Geburtsmarathon für den wir Chérie nur bewundern können.
Es dauerte sehr lange bis der erste Welpe kam aber dann ging es Schlag auf Schlag.
Kaum war ein Welpe geboren und versorgt kamen schon neue Wehen. Sie machte keine Pause.

Um 02:03 Uhr am Sonntag wurde dann Baby Nummer 7 geboren.
Dann herrschte erst einmal Ruhe.
Aber die Ruhe war trügerisch, um 03:23 Uhr setzten wieder Wehen ein und so wurde um 04:25 Uhr das achte Bärchen geboren.

Endlich! Wir waren alle erledigt.
Ganz besonders Chérie.

Jetzt musste die Wurfkiste nochmal komplett gereinigt und neu bezogen werden, Chérie musste gewaschen werden (die Ausflussreste der Geburt wären ein wunderbarer Nährboden für Bakterien), Chérie bekam jetzt auch mal etwas Richtiges zu essen (zuvor wollte sie typischerweise nichts).
So war es knapp 07:00 Uhr bis alles erledigt war.

Dann eine Tasse Kaffee und Gassi mit Bichette und Capitano, die wollten ja auch versorgt werden.

Nach dem Frühstück war dann endlich etwas Ruhe.
Wir legten und abwechselnd mal für ein bis zwei Stunden hin.
Der andere kümmerte sich um die junge Familie.

Man sieht Chérie an wie müde sie ist.

Jetzt mussten wir uns erst einmal neu sortieren.
Es gilt verschiedene Aufgaben zeitlich zu regeln.
Chérie muss immer wieder Wasser bekommen, denn ohne Wasser keine Milch, das gleiche gilt für regelmäßiges Füttern.
Auch ist Bewegung für sie ganz ganz wichtig, genauso wie das bereits erwähnte Waschen, der Ausfluss wird noch Tage dauern.
Auch die Welpen müssen regelmäßig auf Gewichtszunahme kontrolliert werden.

Also haben wir unseren Tag wieder genau eingeteilt und leben jetzt im 2-Stunden-Rhythmus.
Alle zwei Stunden Bewegung, waschen, Welpen wiegen.
Alle 6 Stunden zusätzlich Füttern.
Und zusätzlich immer wieder Wasser geben, wenn sie wach wird.

Diesen Rhythmus behalten wir auch Nachts bei.

Im Laufe des Vormittags kam dann ein Problem auf.
Der letzte geborene Welpe, ein kleiner Trico Rüde, wollte nicht richtig trinken.
Er nuckelte nur an den Zitzen, aber er saugte nicht richtig an, so kam auch keine Milch.
Also der Trick ist solchen Kandidaten erst einmal ein Fläschchen zu geben, dann saugen sie meist richtig an.
Aber der kleine Kerl wollte kein Fläschchen.
Alle Versuche und Tricks umsonst.

Also blieb nur Handarbeit, ihn an eine große milchreiche Zitze anlegen und diese massieren, Chérie so zusagen melken, damit Milch kommt und er richtig trinkt.
So wurde es gemacht.
Alle 2 Stunden, ganz langsam nahm er wieder zu.
Mal sehen wie es bis morgen mit ihm weitergeht.

Ziel ist es, dass alle Welpen zumindest ihr Geburtsgewicht über die ersten 24 Stunden halten.
Theoretisch dürften sie sogar in dieser Zeit bis zu 10 % an Gewicht verlieren, dass wäre immer noch medizinisch  in Ordnung, aber für uns nicht.

Montag 23.04.18 1. Lebenstag

Das wichtigste zuerst, Mama Chérie und den Bärchen geht es gut.


Alle Bärchen haben in den ersten 24 Stunden ihr Geburtsgewicht nicht nur gehalten, sondern alle haben zu genommen.
Auch der kleine Trico Rüde.

Er musste immer wieder extra angelegt werden und dann wurde Chérie regelrecht gemolken.
Wie das aussieht? So ...

Auf diese Weise haben wir ihn tatsächlich über sein Geburtsgewicht bringen können.
Am Abend hatte er sogar schon 18 Gramm zugenommen, das klingt nicht viel, aber bei einem Geburtsgewicht von 311 Gramm ist es doch schon einiges.
Danach hatte er so viel Kraft und Power das er keine richtige Hilfe mehr brauchte.

Wir machten in der Nacht dann richtiges Saugtraining mit ihm.

Er bekam eine Zitze und als er sich ansaugte zogen wir ihn langsam weg.
Immer und immer wieder. Er wurde immer energischer und endlich saugte er sich richtig fest.

Hurra! 

Und hier noch ein paar Bilder unserer Bärchen.

  

  

Noch eine kleine Geschichte.
Am Vormittag war Chérie mal wieder im Garten um sich zu bewegen.
Dazu spielten wir auch mit einem Ball.
Aber sie spielte nur kurz, ... schnappte sich den Ball und trug ihn hoch in die Wurfkiste ...
Leider wollten die Bärchen noch nicht Ball spielen.
Tja, Chérie gut gemeint, aber noch zu früh.

Mittwoch 25.08.18 3. Lebenstag

Wir fassen die beiden letzten Tage zu einem Eintrag zusammen.

Vorab, allen Glücksbärchen geht es gut, den großen wie auch den kleinen.
Es kommt nur manchmal anders als es soll.

Am Dienstag lief alles super, nur plötzlich, nach dem Schreiben des Tagebucheintrags von Montag, war die Speicherkarte für die Kamera kaputt.
Wurde nicht mehr erkannt.
Und leider wurden die Bilder mit den Handys nicht so toll.

An diesem Tag war es bei uns sehr warm und damit die Sonne nicht noch zusätzlich ins Zimmer scheint, war ab Mittag der Rolladen herunter.
Kein gutes Licht für Handyfotos, keine guten Bärchen Fotos.

Im Freien war es ganz anders.
Deshalb hier erst einmal ein Bild von der glücklichen, aber recht müden Mama Chérie in der Abendsonne.

Wir hatten uns an diesem Tag zum Ziel gesetzt endlich die Namen für die Bärchen festzulegen.
Schließlich mussten wir endlich die Wurfmeldung zum Zuchtverband schicken.
Das war gar nicht so einfach.
Wir hatten zwar in den letzten Wochen schon fleißig tolle Namen gesammelt, aber wenn man die Kleinen dann vor sich hat, passen die Namen plötzlich nicht mehr.
Schon die letzten zwei Tag hatten wir immer wieder darüber gesprochen, aber uns nicht einigen können.
Das liegt wohl auch an sehr unterschiedlichen Neigungen.
Sybille hat eine Neigung zu italienischen Namen, Heyko geht eher in die keltische, nordische Richtung.

Aber egal woher ein Name stammt. er muss zu dem Bärchen passen.

Aber heute war es dann soweit, bis spät in den Abend waren wir beschäftigt, aber jetzt hat jedes Bärchen einen passenden Namen bekommen.

Unsere Bärchen heißen jetzt Giovanni, Gadi, Gabor, Gino, Grady, Grace, Gwenny und Giacomo.
Wie jedes einzelne Bärchen heißt und warum es diesen Namen bekommen hat steht auf der Seite Unsere Welpen.

Danach gab es dann endlich die Bärchen Taufe.
Und als besonderes Highlight für Mama Chérie gab es einen Tauf Kuchen.

Eine ganz liebe Freundin hat diesen kleinen Kuchen extra für Chérie gemacht und vor der Geburt vorbei gebracht.
Eigentlich sollte es ein Geburtstag Kuchen werden, aber am Sonntag war Chérie so müde, dass wir gesagt haben, wir machen daraus einen Tauf Kuchen.
Liebe Erika wir hoffen du bist deshalb nicht böse.

Chérie konnte ihren Kuchen jetzt aber wirklich richtig genießen.

   

   

   

Die Kleinen entwickeln sich sehr gut.
Wir legen sie in immer wieder neu zusammengestellten Gruppen an, wenn Chérie mal ihren Auslauf hatte.
So können wir die Gewichtszunahme der einzelnen besser kontrollieren.
Alle auf einmal an der Mami, da würde nicht jeder etwas abbekommen.

   

   

   

   

Aber eine gute Mami gibt nicht nur Milch, auch putzen muss sein.
Die Bärchen können noch gar nicht von alleine Harn und Kot absetzen, das muss die Mami machen.

   

Chérie übernimmt die Aufgabe mit absoluter Hingabe.
Aber dafür gibt es auch eine besondere Belohnung.

Ziegenmilch! Ja richtig gelesen Ziegenmilch.
Chérie liebt Ziegenmilch, die bekommt sie mit Wasser verdünnt.
Das zusätzliche Tuch ist übrigens ganz wichtig.
Wenn sie die Mich schlappert und dann die Welpen putzt verteilt sie die Milch in der ganzen Kiste.
Damit kein Bärchen davon schwimmt, das zusätzliche Tuch.

So für heute genug geschrieben, jetzt sind wieder die Bärchen dran.
Servus bis bald meine Lieben.

Donnerstag 26.04.18 4. Lebenstag

Die Bärchen entwickeln sich prächtig.
Giacomo, der kleine Trico Rüde, der am Anfang nicht so richtig trinken wollte, hat alles wieder aufgeholt.
Er gehört zwar noch zu den kleineren, aber er hatte auch nur ein Geburtsgewicht von 311 Gramm, war also von Anfang an einer der kleineren.

Chérie ist seeeeeehr müde, aber trotzdem eine sehr fürsorgliche und liebevolle Mama.

   

Und die Bärchen lieben sie.

Tja, was kann man als Züchter jetzt in dieser Phase der Entwicklung mit den Welpen üben, wie kann man sie jetzt schon fördern?

Hundewelpen sind die ersten 14 Tage blind und taub, einzig ihr Geruchssinn ist bereits sehr stark entwickelt.
Das brauchen sie um die Zitzen finden zu können.
Sie orientieren sich nach Wärme und versuchen sich an Wärmequellen zu kuscheln, da sie selber ihre Körpertemperatur noch nicht regeln können.
Das brauchen sie um ihre Mutter zu finden.

So, mehr können sie eigentlich noch nicht.
Aber das reicht für die ersten Übungen, die man als Züchter mit den Welpen machen kann.

Wir sorgen jetzt für viel sanften Körperkontakt.
Lassen uns beschnüffeln, streicheln sie, sie dürfen sich an uns kuscheln, ist einer aufgeregt wird er auf unsere Brust gelegt so dass er unseren Herzschlag spürt.
Wir lassen sie die gleichen positiven körperlichen Erfahrungen mit uns machen, die sie auch mit ihrer Mutter machen.

Das fördert bereits sehr früh die Bindung an den Menschen. Ihrer Mutter bringen sie ein Urvertrauen entgegen und genau dieses Urvertrauen versuchen wir jetzt auch auf uns zu erweitern.

Außerdem machen wir täglich eine Übung mit den Welpen, die wir ganz lapidar, die "Fliegerübung" nennen.

Das amerikanische Militär betreibt eigene Zuchtprogramme für ihre Hunde, die in die Einsätze mitgenommen werden.
Im Rahmen dieser Zuchtprogramme hat man festgestellt, das gewissen Übungen, täglich durchgeführt, die Stressresistenz, bei Hunden erhöhen.
Zu diesen Übungen gehört etwa den Welpen in gewisse räumliche Lagen zu bringen, etwa auf die Seite oder den Rücken drehen, aber auch in eine senkrechte Position mit Kopf nach oben oder Kopf nach unten. Dazu noch ein paar weitere Berührungsübungen.

Deshalb nennen wir diese Übung, die Fliegerübung, weil es ein bisschen aussieht, als würden die Welpen Kunstflug üben, wenn wir sie langsam in diese verschiedenen Lagen bringen.

Mehr können wir leider in dieser Entwicklungsphase noch nicht machen.

So genug Theorie, ihr wollt doch sicher Welpenbilder sehen, also hier sind unsere Bärchen.
Viel Spaß damit.

   

   

   

   

   

   

Samstag 28.04.18 6. Lebenstag

Die Tage gibt es leider nicht wirklich etwas zu berichten.
Das ist schade für euch Leser, aber gut für uns, denn dann ist nichts Schlimmes passiert.

Im Gegenteil, die Bärchen nehmen gut und gleichmäßig zu.
Freitag und Samstag haben sie alle die 500 Gramm Marke durchbrochen.
Das ist zwar keine medizinische oder magische Grenze, aber dennoch richtig gut.
Also gut für uns, denn jetzt sind sie richtig proper.
Sie sind nicht dick, aber haben schon richtig Masse, sind deutlich größer und ganz wichtig sie haben jetzt Reserven, falls doch mal etwas mit ihnen wäre.

Also wenn es nichts zum schreiben gibt, lassen wir ein paar Bilder sprechen.

   

    

    

Sonntag 29.04.18 7. Lebenstag

Heute geht die erste Lebenswoche der Bärchen zu Ende.
Verrückt wie die Zeit vergeht.

Eigentlich gibt es auch heute nicht viel zu berichten.
Das ändert sich wenn die Bärchen aktiv werden, aber in dieser Phase trinken sie, dann schlafen sie.

Die Bärchen wachsen und wachsen.
Heute im Laufe des Tages haben sie alle ihr Geburtsgewicht verdoppelt.
Das ist seeeehr gut. Man sagt zwischen dem 7. und 10 Lebenstag sollen Welpen ihr Geburtsgewicht verdoppeln.
Chérie hat es heute bereits geschafft, sie produziert aber auch sehr viel Milch.
Und die Bärchen sind dankbare Abnehmer.

Allerdings muss man sich auch um sie kümmern.

Hier etwa dürfen erst einmal nur vier Bärchen zur Mama.
Die vier hatten in den letzten Stunden nicht so gut zugelegt.
Deshalb dürfen sie jetzt als erste ran und sich so richtig voll haun.

Quatsch! Sie bekommen einen Milcheinschuß mit, dann dürfen die anderen dazu.

Ach so ich muss ja erklären was ein Milcheinschuß ist.

Also die Hündin produziert eigentlich die ganze Zeit etwas Milch, so das immer etwas Milch im Milchdrüsen Gewebe gelagert ist.
Die weit größere Menge produziert sie jedoch erst auf Bedarf. Wenn mehrere Welpen an Zitzen saugen wird dadurch die Milchproduktion angeregt.
Es dauert eine Weile, manchmal drei oder sogar fünf Minuten, aber dann schießt eine große Menge Milch ein.
Dieser Einschuß dauert nicht lange, 10 - 30 Sekunden, aber die so abgegebene Menge reicht als eine Mahlzeit für die Welpen aus.
In dieser Zeit werden die Welpen ganz starr, meist geht die Rute nach oben und man hört nur noch ihr schlucken. "ung, ung, ung, ung, ..."

So jetzt noch ein paar Bilder von heute.

   

   

   

   

   

   

Und zum Abschluss, weil die Woche zu Ende geht noch ein Video als Zusammenfassung.

So dann schaun wir mal, was die nächste Woche so bringt.
Ich hab ja schon einen Verdacht, aber wartet ab.