H-Wurf Tagebuch Woche 2

Die zweite Woche fing an, wie die letzte Woche aufgehört hat, ruhig und entspannt.

Alles lief prima, die Bärchen nahmen super zu.
Am Montag Abend war sogar Hero ein Pfundbärchen, auch er wog über 500 Gramm.

Etwas anders war da schon der Dienstag.

Die Wettervorhersage war für uns nicht so toll, für andere wahrscheinlich super.
Sonne pur und Temperaturen von 30 °C.

Für uns ein Horror.
Das Wohn- jetzt Welpenzimmer hat ein großes Fenster Richtung Süden und wir wissen, wenn es einige Tage so warm ist heizt sich das Zimmer, verstärkt durch das Flachdach unseres Hauses ziemlich auf.
Dann kann es zu warm werden und Gaia nicht mehr dauerhaft bei den Kleinen bleiben wollen.

Nachts sollen die Temperaturen zwar wieder gut runter gehen, aber mit den Welpen im Zimmer kann man nicht dauerhaft lüften, sie vertragen keine Zugluft.
Also kaum kommt die Sonne herum und scheint ins Zimmer, Rollladen runter.

Ist natürlich ziemlich blöd, wenn man bei den Welpen ist, sitzt man fast im Dunkeln.
Fotos kann man auch keine guten machen.

 

Warm war es, wie ihr seht, alle verteilten sich, keiner wollte unbedingt bei seiner Mama liegen.

Aber egal, es sollen ja nur ein paar warme Tage sein.

Doch Dienstag Mittag bekam Honey Bauchweh.
Eine Kolik!
Kein so großes Problem, wenn man weiß, wie man ihr helfen kann.
Sab Simplex geben und dann sanft das Bäuchlein massieren.
Nach zwei Stunden war alles wieder gut. Nur was war der Grund für die Kolik?

Gaia bekam das gleiche Futter wie die Tage zuvor, sie hat auch nichts Zusätzliches bekommen, eben damit nicht eventuell irgendetwas in die Milch gerät, dass die Bärchen nicht vertragen.
Auch hatte ja nur Honey eine Kolik.
Also genauer untersuchen und tatsächlich, der Verdacht bestätigte sich.
Honey begann die Augen zu öffnen.

Durchschnittlich zwischen den 10 und 14 Lebenstag öffnen die Welpen ihre Augen.
Honey halt eine Tag früher.
Man sah es am rechten Auge im inneren Augenwinkel zur Nase ganz fein glänzen.

Honey hatte, was man umgangssprachlich einen "Lichtschock" nennt.
Das ist kein richtiger Schock Zustand, nur manche Welpen reagieren eben mit Koliken oder Appetitlosigkeit auf das erste Licht das sie sehen.

Alles also gut, nicht Besonderes.

Wenn nicht ...

In der Nacht zum Mittwoch, kurz nach Mitternacht fing Boy an. Genau das Gleiche.
Bei ihm war es sogar auch das rechte Auge.
Also Sab Simplex und Bächlein massieren, nach 2 Stunden wieder fit wie ein Turnschuh.

Also Boy meine ich. Und Heyko???

Ihr müsst euch das so vorstellen, wenn man zwei Stunden eine Welpen auf dem Arm hält und sein Bäuchlein massiert, da ist nichts mit schlafen.
Lange Rede kurzer Sinn, ich bin echt "Fetzen Hi", wie man hier sagt, tot müde.

Deshalb jetzt nur noch ein paar Bilder und dann schlafe ich eine Runde.

Ratet mal wer, wer ist ...

Jetzt mal ein Größenvergleich ...

Zu Gaias Vorderpfote, ...

zu Gaias Hinterpfote ...

und jetzt oben Honey, die Größte und unten Hero, der Kleinste ...

"Ich bin die Größte, ich bin die Größte.
Ich bin fast so lang wie Mami hoch ist"

Honey wie groß bist du?

"Soooo groooß."

Tschüss ihr Lieben!

 

Was macht Heyko denn da mit den Bärchen???
Da sieht aus als würde er ...

Tatsächlich er schneidet den Bärchen die Krallen!
Spinnt der???

Nein, er spinnt nicht.
Im Gegenteil er handelt sehr vorausschauend.

Die Bärchen haben zwar kleine, aber sehr spitze Krallen.
Wenn sie saugen, üben sie mit den Vorderpfoten den "Milchtritt" aus, das heißt sie "treten" abwechselnd mit den Vorderpfoten gegen die Milchleiste.
Dies soll den Milchfluss anregen.

Mit ihren spitzen Krallen können sie dabei Gaias Haut verletzen.
Wenn dann da Keime eindringen, kann das zu einer Gesäuge Entzündung führen.
Wenn sich das Gesäuge entzündet, können Keime über die Milch an die Bärchen abgegeben werden.
Im schlimmsten Fall müssten die Bärchen dann mit der Flasche ernährt werden, da die Muttermilch für sie giftig ist.

Das will niemand!

Also lieber Vorbeugen als Behandeln und den Bärchen immer wieder die Krallen schneiden.

Wie schneidet man denn nun so kleine Krallen?

Ganz einfach, man nimmt einen kleinen Nagelknipser und führt die beiden Schneiden über die Kralle.
Mit der unteren Schneide drückt man leicht gegen die Kralle und zieht den Nagelknipser dann wieder ganz langsam weg, Richtung der Spitze der Kralle.
Da spürt man einen Widerstand.
Die Krallen der Bärchen sind an der Spitze stark gekrümmt, wie ein Papageienschnabel.
Und an der Spitze bleibt der Nagelknipser hängen.

Nun nur noch beherzt zu drücken und die Kralle ist geschnitten.

Sonst war der Mittwoch ein ruhiger Tag.

Abends hatte die Bärchen dann wieder Action.
Leider genau in der Zeit, als das Fußballspiel lief.
Wir konnten es nicht sehen, denn 18:00 Uhr ist ein wichtiger Termin im Tag der Bärchen.
Sie werden gesäugt, Gaia wird gefüttert, alle Bärchen werden von Gaia geputzt, dann werden sie gewogen und dann kommen noch die "Fliegerübungen" die ich schon mal erklärt habe.

Bärchen mit dem Kopf nach oben, dann mit dem Kopf nach unten und dann auf den Rücken legen.

Dann kommt die Taktile Stimulation, also Berührung der Pfoten, besser der Zwischenräume zwischen den Zehen und des Ballen.
Wir verwenden verschiedene Dinge zur Stimulation, in diesem Fall einen Pinsel.

Jetzt kommt noch die Stimulation des Temperatur Empfindens auf einem kalten feuchten Handtuch:
Da aber gerade das Fußballspiel Deutschland - Ungarn läuft, verwenden wir einen Waschlappen in Schwarz-Rot-Gold.

Sieht in Realität dann so aus.

Gar nicht schlimm.

Warum wir das jetzt noch als Video zeigen?
Das Bild hätte doch genügt.

Tja, dann seht euch mal dieses Zufallsbild an, sollte eigentlich ein Video werden aber den falschen Auslöser gedrückt.

Alle Bärchen schlafen ruhig und selig, träumen von grünen Wiesen und Kaninchen.
Quatsch, sie haben noch nie grüne Wiesen oder Kaninchen gesehen.
Aber so sieht ihr ruhiger Schlaf dann tatsächlich aus.

Letztes Mal habe ich ja geschrieben, dass ich furchtbar müde bin:
Wenig Schlaf und das immer nur stundenweise.
Daraufhin bin ich gefragt worden wie man das dann schon die zweite Woche aushalten kann?

Ganz einfach, es braucht 3 Bedingungen die erfüllt sein müssen:

1. eine Frau an seiner Seite, die einem jede zusätzliche Aufgabe abnimmt die sie abnehmen kann, einem hilft und auch mal Fünfe gerade sein lässt, wenn mal nicht alles klappt
2. unendlich viel Liebe für die Bärchen und
3. kiloweise Schokolade

So und da ich trotzdem immer noch müde bin, mache ich jetzt eine kleine Pause, solltet ihr auch mal machen und zur Beruhigung noch ein paar schlafende Bärchen.

Tschüss!

In diesem Tagebucheintrag fasse ich die Ereignisse bis einschließlich Samstag zusammen.
Es tut mir Leid aber ich habe nicht die Zeit gefunden für jeden Tage einen einzelnen Eintrag zu schreiben.

Also fangen wir an.

Der Donnerstag begann mit einer sehr freudigen Überraschung.

Jetzt brauche ich Trommelwirbel, ... brrrrrrrrrrr
"Ladys and Gentleman, wir präsentieren Ihnen ..."

Trommelwirbel bitte etwas lauter, ... BRRRRRRRRR
"The One and Only, ...

Jetzt bitte noch Trompeten, ... tätärätätä
"Das erste Guck-Bärchen, ... (theatralische Pause um die Spannung zu steigern) ... HERO"

"Schaug mal wie I schaug!"

Ja tatsächlich, der Kleinste hat als erster beide Augen auf.

Kann er jetzt schon sehen?

Nein, richtig sehen kann er noch nicht:
Im Moment sieht er eigentlich nur Hell und Dunkel.
Aber sehr bald wird sich das ändern, er wird immer mehr Konturen erkennen, anfangs noch sehr schemenhaft, später immer detaillierter.

Dann muss das Gehirn noch lernen das Bild herum zu drehen, wir wissen ja noch alle aus der Schule, das ein durch eine Linse fallendes Licht auf der Rückwand, hier die Netzhaut, seitenverkehrt ist. Also oben ist unten, rechts ist links und anders herum. Hier muss das Gehirn durch Erfahrung lernen.
Das ganze dauert ein paar Tage.

Anfangs ist das Sehfeld der Bärchen auch noch sehr eingeschränkt.
Sie erkennen nur Objekte direkt vor ihnen und auch nur auf kurze Distanz.
Sie können auch nur ruhende oder sich langsam bewegende Objekte erkennen.

Aber auch das wird sich im Laufe der kommenden Woche ändern.

Sehen Hunde eigentlich Schwarz-Weiß oder in Farbe?

Hunde sehen sehr wohl in Farbe, allerdings fehlen ihnen die Rezeptoren für rotes Licht, sie sehen also alles mehr in blau gehalten.

Das ist das Farbspektrum in dem Hunde sehen. Von Gelb über Weiß zu Grün und Blau, kein Rot.

Warum? Kurzer Ausflug in die Evolution.
Für Beutegreifer, zu den gehören unsere Hunde ist es nicht notwendig Rot zu sehen. Mäuse, Hasen, Rehe sind immer reif und genießbar.
Anders sieht es bei Pflanzenfressern oder Allesfressern aus, zu den letzteren gehören auch wir Menschen.
Hier macht es, einfach ausgedrückt, schon einen Unterschied ob ich eine reife rote Tomate von einer unreifen grünen unterscheiden kann.

So genug der Theorie.

Die Gewichtszunahmen der Bärchen sind super gut, sie entwickeln sich spitze.
Wir kontrollieren ja mehrmals täglich ihr Gewicht.

Und das läuft so ab.

Erst einmal ausgiebig Bärchen putzen, das ist Gaias Job.
Wir wohlen ja nur das Gewicht der Bärchen wiegen und nicht das, was sie ein paar Minuten später ausscheiden.

Ordentlich lecken und sauber machen ...

Dann in die Waage ...

Wir verwenden noch eine Küchenwaage, die zeigt uns das Gewicht exakt in Gramm an und das brauchen wir zur Zeit noch:
Übrigens die Glasschüssel ist gaaaanz wichtig.
Normalweise verwendet man ja auf einer Küchenwaage eine Kunststoffschüssel, den die Waagen gehen ja meist nur bis 2 oder 2,5 Kilo.
Aber normalweise wiegt man auf so einer Waage ja auch nur beispielsweise ein Pfund Mehl.
So ein Pfund Mehl hat aber nicht das Bestreben irgendwie wieder aus der Schüssel heraus zu kommen:
Es strampelt nicht mit den Pfoten oder wackelt mit dem erhobenen Köpfchen.
Deshalb die Glasschüssel, sie steht einfach stabiler, auch wenn die Bärchen Turnübungen machen.

Also weiter wiegen ... Angel ist brav und hält still, 758 Gramm.

Boy ist da schon schwieriger, er strampelt so das die Tücher aus der Waage fallen ...

Endlich, 780 Gramm.

 

Und wie geht es eigentlich der Hauptperson in diesem Bärchen Abenteuer, die alles erst ermöglicht hat?

Ihr geht es sehr gut, sie geht in ihrer Mutterrolle total auf.

Äh, Mutterrolle sagte ich, nicht schlafende Hunde ...

"Ich hab die lieb Mamai, .."

"Ich dich auch mein Schatz."

"Darf ich bei dir schlafen Mami?"

"Komm her."

"So ist es schön."

Und auch die Prägung auf den Menschen klappt schon super.
Die Bärchen kommen zum Kuscheln.

So jetzt noch ein paar Bärchen Bilder.

Und etwas Besonderes zum Abschluss, wohlgemerkt, sie sind noch keine 2 Wochen alt ...

Tschüss bis Sonntag.

Heute morgen hat auch Angel seine beiden Augen aufgemacht.
Damit ist jetzt für alle Bärchen die Sonne aufgegangen.

Und unsere Power Frau Honey ist das erste Kilo-Bärchen.
Ansonsten haben wir heute mal einen ruhigen Tag gemacht um uns mal ein bisschen zu erholen.
Nachmittags war sogar Zeit für eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen mit Rhabarber aus unserem Garten.
Keine Ahnung wie Sybille das wieder geschafft hat, den noch nebenbei zu backen.

Aber wir wollen euch doch eigentlich ein paar Eindrücke von den Kleinen vermitteln.

Hier als erstes das, was wir den Bärchen Run nennen.
Gaia darf ich die Welpenkiste in der die Bärchen schlafen und muss sich dann hinlegen.
Die Bärchen werden dadurch natürlich wach, werden aber in ein entferntes Eck gesetzt und müssen ihre Mama suchen.
Fitness Training für Bärchen halt.

Nur hat Boy mich hier ausgetrickst, eigentlich ein Fehlstart, also wurde das Rennen abgepfiffen und wird nicht gewertet.

Aber bei noch einer anderen Gelegenheit zeigten uns die Bärchen welche neuen Tricks sie drauf haben.

Milch Wasser schlabbern.
Seit heute sind sie total narrisch auf Gaias Wassernapf.
Was ist da leckeres drin?

Eigentlich nichts Besonderes, etwas Ziegenmilch mit viel Wasser verdünnt.

Hä?!? Ziegenmilch?!?

Ja, Ziegenmilch. Tatsächlich hat frische Ziegenmilch, bei den Nährstoffen Eiweiß, Fett und Milchzucker fast genau die gleiche Zusammensetzung wie Hundemilch.
Schon von Anfang an in unserer Zucht bekamen die Mädels, wenn sie ihre Babys putzten Wasser mit Joghurt oder Quark.
Viel trinken sollen sie, damit sie auch Milch produzieren können, diese besteht zu 2/3 aus Wasser.
Und eine der besten Gelegenheiten ist während des Putzens.
Baby Pipi und Aa schmecken halt nicht wirklich gut und sie nehmen dankbar das Wassergemisch an.

Irgendwann bekamen wir den Tipp mit der Ziegenmilch, genial, denn den Milchanteil in ihrem Napf, kann sie 1 zu 1 in Milch umwandeln.
Fast, denn wir verwenden haltbare Ziegenmilch und die ist etwas Fett reduziert.

So und dieses Milch-Wassergemisch lieben die Bärchen auch und das sieht dann so aus ...

Und damit ist auch schon die zweite Lebenswoche der Bärchen vorbei und das bedeutet?
Wochen Video!!!

So ihr Lieben und damit sagen wir Tschüss bis nächste Woche.
Die wird bestimmt aufregend, denn für die Bärchen beginnt eine neue Lebensphase, die Übergangsphase.

Dafür sollen sie noch etwas Kraft sammeln also,

Macht es gut.