Hüftgelenksdysplasie HD

Unter Hüftgelenksdysplasie (HD) versteht man eine Fehlbildung der Hüftgelenke. Die beiden gelenksbildenden Knochen, die Gelenkspfanne und der Oberschenkelkopf passen nicht korrekt aufeinander. Die Fehlbildung kann an den beiden Hüftgelenken unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Früher nahm man an, dass von dieser Erkrankung nur Hunde großer Rassen betroffen sind, inzwischen weiß man, dass auch kleine Rassen eine HD ausbilden können.
Klassische Symptome für eine Hüftgelenksdysplasie sind zunehmende Bewegungseinschränkung durch Schmerzen in den Gelenken, ein instabiler Gang, Schwierigkeiten beim Aufstehen und Hinlegen. Beim Gang schwingt der Hund verstärkt sein Becken, um die Hüfte zu schonen.
Bei einem schnelleren Gang, neigt der Hund zum Hüpfen.
Auch eine Berührungsempfindlichkeit an den Gelenken ist häufig zu beobachten. Bei Spaziergängen ist das Tier oftmals demotiviert, bleibt zwischendurch stehen und setzt sich häufig hin. Weitere Symptome können Knirschen und Knacken der Gelenke sein.

Obwohl diese Erkrankung seit den 1970-Jahren mit umfangreichen Studien erforscht wird ist die genaue Ursache noch nicht geklärt.
Gegenwärtig wird davon ausgegangen, dass die Ausbildung einer HD auf drei Faktoren zurück zu führen ist.

  • Erbanlage
  • Ernährung
  • Überlastung

Erbanlage:
Ein Hund muss die genetische Veranlagung zur Ausbildung einer HD in sich tragen damit es zu  einer Fehlentwicklung der Hüftgelenke kommen kann.
Deshalb müssen bei der Zuchtauswahl entsprechende klinische Untersuchungen berücksichtigt werden.

Ernährung:
Eine Fütterung, durch die der Hund sehr schnell wächst und insbesondere schnell an Gewicht zunimmt, fördert die fehlerhafte Entwicklung der Gelenke nachweislich, wenn der Hund auf Grund seiner genetischen Anlage zu HD neigt.
Besonders wichtig ist dabei, im Futter ein Überangebot von Kalzium, etwa durch die zusätzliche Gabe von Futterkalk, zu vermeiden.

Überlastung:
Bestimmte häufige Bewegungsabläufe wie Treppensteigen oder Springen, können zu einer Überdehnung oder Stauchung der Gelenke bis hin zu Rissen im sensiblen Knorpelgewebe führen.
Ebenso  gilt extensives Fahrradfahren im Jugendalter als sehr schädlich für die Hüftgelenke, da es dadurch zu übermäßiger Abnutzung der noch nicht voll ausgebildeten Hüftgelenke kommt.

Untersucht werden kann die HD erst beim voll ausgewachsenen Hund, nicht im Welpen Alter, beim Collie etwa mit 12 bis 15 Monaten, durch eine Röntgenaufnahme unter Narkose.

Durch eine Begutachtung wird der Ausprägungsgrad der HD ermittelt.

 

Schweregrade:

A HD-Frei In jeder Hinsicht unauffällige Gelenke.
B HD-Übergang Bedeutet ebenfalls HD frei, es sind jedoch leichte Unregelmäßigkeit am Hüftgelenk erkennbar, die aber keine krankhafte Bedeutung haben.
C Leichte HD Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind ungleichmäßig, die Gelenkpfanne kann den Oberschenkelkopf nicht vollständig umschließen. Eventuell leichte arthrotische Veränderungen.
D Mittlere HD Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind deutlich ungleichmäßig mit Teilverrenkungen. Es kommt zu arthrotischen Veränderungen und/oder Veränderungen des Pfannenrandes.
E Schwere HD Auffällige Veränderungen an den Hüftgelenken (beispielsweise Teilverrenkungen), der Pfannenrand ist deutlich abgeflacht. Es kommt zu verschiedenen arthrotischen Veränderungen.

 

Bisweilen werden die Grade A-D noch in A1 und A2, B1 und B2, C1 und C2 sowie D1 und D2 aufgeteilt.

Für unsere Zucht gilt deshalb, es werden ausschließlich HD-freie Hunde (HD A und HD B) eingesetzt.